Ratgeber: Was Sie beim Bewerbungsprozess erwartet
Was Sie beim Bewerbungsprozess erwartet
Ob Sie ein in eine online Jobbörse ein Formular ausfüllen, sich per E-Mail oder klassisch per Post bewerben - mit diesem Schritt starten Sie den Bewerbungsprozess beim Wunscharbeitgeber. Der gesamte Prozess dauert in der Regel vier bis zwölf Wochen. In kleineren Unternehmen geht es häufig schneller, da weniger Personen bei der Entscheidungsfindung involviert sind. Je größer das Unternehmen und je höher die zu besetzende Position, desto länger und komplexer wird der Prozess.
Phase 1: Der Unterlagen-Check
Wenn die Bewerbung das Unternehmen erreicht, werden die Unterlagen zunächst von Personalern auf formelle Richtigkeit geprüft. Rechtschreibung, Kontaktdaten, Informationen und Qualifikationen müssen stimmen, sonst kann dies schon hier zum Ausschluss der Bewerbung führen. Es ist daher wichtig, die Bewerbungsunterlagen vor dem Versand sorgfältig gegenzulesen.
Wenn die Bewerbung diesen ersten Formtest besteht, prüfen Personaler den Inhalt. Ihre Unterlagen sollten alle, für die ausgeschriebene Position, wichtigen Informationen enthalten. Checken Sie vorab, ob Sie wichtige Qualifikationen, Zertifikate und Berufserfahrung in den relevanten Unterlagen angegeben haben.
Tipp: Sind die Bewerbungsunterlagen vollständig und haben Sie alles beachtet? Überprüfen Sie dies noch mal mit Hilfe unserer Checklisten für den perfekten Lebenslauf und Anschreiben.
Phase 2: Das Videointerview
Wer mit seinen Bewerbungsunterlagen das Interesse des Arbeitgebers geweckt hat, wird nicht selten zu einem ersten Videointerview eingeladen. Einige Unternehmen arbeiten sogar mit speziellen Plattformen, auf denen Bewerber erstmal nur Videos einreichen können, in denen sie auf bestimmte Fragen antworten müssen.
Das Videointerview als erster Kennenlern-Schritt bietet einige Vorteile: Unternehmen und Bewerber sparen Zeit und oftmals auch Reisekosten und haben die Möglichkeit, sich ein besseres Bild voneinander zu machen. Oft ist der Stresspegel für Kandidaten geringer, da diese in den eigenen vier Wänden mit mehr Ruhe und Sicherheit in das erste Gespräch gehen.
Das Videointerview ist jedoch nicht zu unterschätzen. Bereiten Sie sich darauf so sorgfältig vor wie auf ein klassisches Vorstellungsgespräch vor Ort:
- Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen und die Person, mit der Sie sprechen.
- Prüfen Sie Ihren Lebenslauf und halten Sie eine ausgedruckte Kopie bereit, um spezifische Fragen zu einzelnen Phasen Ihrer Karriere beantworten zu können.
- Machen Sie sich Stichpunkte zu Ihren Stärken und Schwächen und breiten Sie diese vor sich aus.
Phase 3: Das Vorstellungsgespräch im Unternehmen
Der nächste Schritt im Bewerbungsprozess ist ein persönliches Interview vor Ort im Unternehmen. Oft geht es hierbei um ein intensiveres Kennenlernen mit dem potenziellen Vorgesetzten. Der erste Eindruck, den ein Bewerber macht, ist entscheidend. In der Regel werden Kandidaten zu ihrem Werdegang und ihrer Motivation befragt. Auch der potenzielle Arbeitgeber stellt sich vor.
- Tipp: Punkten Sie mit Rückfragen zum Unternehmen. Das kommt immer gut an.
Das Vorstellungsgespräch gilt als die entscheidende Hürde im Bewerbungsprozess. Die richtige Vorbereitung ist essentiell. Unsere Checkliste für das Bewerbungsgespräch erklärt die wichtigsten Schritte und unterstützt Sie bei der Vorbereitung.
- Hinweis: Abhängig von der zu besetzenden Position und der Größe des Unternehmens kann ein zweites Interview oder ein Assessment-Center folgen.
Phase 4: Das Assessment-Center
Insbesondere große Unternehmen greifen auf Assessment-Center als Teil ihres Auswahlverfahrens zurück. Die meisten Assessment-Center umfassen eine Vorstellungsrunde, fachliche Tests sowie Rollenspiele oder Gruppendiskussionen. Anhand unterschiedlicher Aufgabenstellungen wird geprüft, ob die Persönlichkeit und Qualifikation der Bewerber zur Stelle passen. Ziel ist es, die Kandidaten zu identifizieren, die beruflich und persönlich am besten zum Unternehmen und zur zu besetzenden Position passen.
Phase 5: Die Zu- oder Absage
Auf das Vorstellungsgespräch vor Ort oder das Assessment Center folgt die Zu- oder Absage. In der Regel erfolgt diese nach einigen Tagen, um allen Beteiligten Zeit zu geben, den durchlaufenen Bewerbungsprozess zu reflektieren. Antwort erhalten Bewerber meist telefonisch oder per E-Mail.
Wenn Sie eine Zusage erhalten haben, gilt es, Details wie das Gehalt und andere Rahmenbedingungen abzustimmen.
Wenn es zu einer Absage kommt – egal in welchem Teil des Bewerbungsprozesses, ist es wichtig, nach vorne zu schauen. Hilfreich ist für künftige Bewerbungen, mögliche Gründe für die Entscheidung zu analysieren:
- Prüfen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen. Möglicherweise waren Ihre Dokumente nicht vollständig oder fehlerhaft. Das passiert den Besten. Wenn Sie Fehler entdecken, sehen Sie dies als Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.
- Checken Sie, ob Ihre Qualifikationen in Ihrer Bewerbung deutlich geworden sind. Falls nicht, stellen Sie beim nächsten Mal sicher, dass das Jobprofil und die Fähigkeiten, die Sie mit Ihrem Lebenslauf nachweisen, so gut wie möglich aufeinander abgestimmt sind. Eine Bewerbung, bei der Profil und Kompetenz auf den ersten Blick zu weit voneinander entfernt sind, wird im Bewerbungsprozess schnell aussortiert.
- Manchmal ist ein anderer Bewerber einfach besser für das Unternehmen geeignet. Dagegen können Sie nichts tun. Bleiben Sie positiv. Beim nächsten Mal sind vielleicht Sie die Person, die vor den anderen zum Zug kommt.
Prüfen auch Sie in jedem Fall auch für sich, ob Sie nach den Erfahrungen im Bewerbungsprozess die Position wirklich wollen und ob das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle zu Ihnen passt.